Neuer Markt und Dschingis Khan
Wirtschaft in der Mongolei / ARTE-Themenabend
Der Film zeigt die Mongolei auf dem Weg in die Marktwirtschaft. Wir erleben ein faszinierendes Land, das fast lautlos den Übergang vom Sozialismus zur Demokratie gewagt hat. Ein Land auch voller Widersprüche. Auf der einen Seite das Leben der Nomaden, das in einer jahrhundertealten Tradition verwurzelt ist. Dem gegenüber das hektische Ulaanbaatar mit der größten Mercedesdichte der Welt pro Kopf der Bevölkerung. Wir werden im Norden der Mongolei die verrostete Flotte der Mongolei entdecken. Das Flagschiff "Suchbatar" war früher Tag für Tag in Richtung russische Grenze unterwegs. Der Außenhandel mit dem einst mächtigen Bruder brach nach der mongolischen Wende fast vollständig zusammen. Neue Märkte mussten gefunden werden. Die Nomaden im Norden berichten über ihre Schwierigkeiten nach den harten Wintern und der ZUD-Katastrophe. Wir erleben das einfache und harte Leben der Viehzüchter. Und wir begegnen einer neuen Unternehmergeneration in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Erel-Konzern hat riesige Gewinne eingefahren mit dem Goldbergbau. Wenn die großen Dumper sich aus den Minen zurück ziehen, kommen tausende private Goldsucher in die Täler und schürfen unter schwersten Bedingungen nach dem edlen Metall. Der Dreh im Tal des Goldes, fünf Stunden Autofahrt von der Hauptstadt entfernt, gehört zu unseren aufregendsten und nicht ungefährlichen Abenteuern. Wir werden in der Stadt des Kupfers, Erdenet, sehen, wie der größte staatliche Konzern der Mongolei den Weg in die Marktwirtschaft versucht. Und schließlich wollen wir beobachten, wie sich die Produktion und der Handel der Kashmirwolle unter den neuen Bedingungen entwickelt. Dabei werden wir auch eine Gruppe illegaler Kashmirhändler auf den Weg zur chinesischen Grenze begleiten - auf abenteuerlichen Wegen durch die Wüste Gobi.
Autor : Lutz Rentner
Kamera : Frank Otto Sperlich
Regie : Frank Otto Sperlich